Chile, Bolivien und Peru

Hoehentraining in den Anden: Von Chile ueber Bolivien nach Peru

Am 4. Maerz 2008 haben wir die Osterinseln nach 5 wunderschoenen Tagen wieder verlassen und sind Richtung Santiago de Chile geflogen. Als wir mit dem Taxi gegen 21 Uhr im Hotel ankamen, trafen wir auch schon Peach's Mami an der Reception. Wir freuten uns sehr, Annemarie und Wendl wiederzusehen und mit ihnen den naechsten Monat zu verbringen. Wendl war nach der langen Reise bereits im Bett und somit auch etwas ueberrascht, als wir ploetzlich alle im Zimmer auftauchten:-)

Altstadt von Val Paraiso Die ersten vier Tage haben wir dazu genutzt, die Stadt etwas besser kennenzulernen. Wir haben unter anderem eine Stadtrundfahrt genossen, sind zum Wahlfahrtsort "San Cristobal" gepilgert und machten einen Ausflug nach Val Paraiso und Viña del Mar.
Mit dem Flugzeug ging es dann 8. Maerz weiter nach Calama, wo wir eine Nacht in einem gemuetlichen Hotel verbrachten und das idyllische kleine Staedtchen besichtigten. Von hier aus fuhren wir mit dem Bus ins nahe gelegene San Pedro de Atacama. San Pedro de Atacama liegt auf ca. 2’500 Meter ueber Meer, was wir dazu nutzten, uns an die bevorstehenden Hoehen zu gewoehnen. Da der Himmel in der Atacama Wueste sehr klar ist und als einer der besten Orte gilt, den Sternenhimmel zu beobachten, fuhren wir Nachts um 23 Uhr in die Wueste und liessen uns in eisiger Kaelte die Sternkonstellationen erklaeren. Durch die riesigen Teleskope war es sehr interessant, unsere sowie auch weiter entfernte Galaxien zu bestaunen. Wir konnten sogar Saturn mit seinem imposanten Ring aus naechster Naehe sehen...

Valle della Luna Am Tag danach stand das "Tal der Dinosaurier", das "Tal des Todes" sowie auch das "Tal des Mondes" auf dem Programm. Eine Gegend, die so unwirklich, wild und eigenartig ist, dass es faszinierender nicht sein koennte.
Nun war der Tag gekommen, um uns zum ersten Mal in noch hoehere Gebiete zu wagen. Die Chaxa Lagunen und die Flamingos, welche wir auf dem Weg zum 4’200m hoch gelegenen Ort bestaunen konnten, waren sehr eindruecklich. Auf dem Rueckweg genossen wir zudem ein typisches chilenisches Essen: Suppenhuhn mit viel Gemuese und Kartoffeln.
Vulkangebiet El Tatio Frueh aufstehen hiess es am 12. Maerz: um 4 Uhr fuhren wir los zu den Geysiren "El Tatio", wo als erstes der Sonnenaufgang bestaunt wurde. Leider hatte Peach eine Grippe eingeholt (wurde die evtl. von der Schweiz mitgebracht???) und konnte nicht mitgehen. Es war fantastisch, wie auf einer Hoehe von 4’300m das sprudelnd heisse Wasser aus dem Boden schoss und Daniela und Wendl genossen ein Bad im Thermalwasser in vollen Zuegen.

Nach 3 Tagen Anklimatisation hatten wir das gute Gefuehl, bereit fuer die Andenueberquerung zu sein. So verliessen wir San Pedro de Atacama und fuhren zur chilenisch-bolivianischen Grenze, wo uns unser Guide Mario erwartete, der uns die naechsten 3 Tage mit seinem alten Landcruiser ueber die bolivianische Hochebene bis nach Uyuni bringen sollte. Um der Hoehenkrankheit ein Schnaeppchen zu schlagen, hatten wir uns mit Coca-Blaettern eingedeckt (Der Grundstoff fuer Kokain, soll jedoch nicht abhaengig machen:-), die wir waehrend den naechsten Tagen laufend kauten. Nebst eindruecklichen zwischen 5’500m und 6’500m hohen Bergen bestaunten wir unzaehlige, in allen Farben funkelnde Lagunen, Wuesten, Vulkane, Lamas, Vicunas und noch vieles mehr. Nachdem wir den Pass auf ueber 5’000m ueberquert hatten, ging die Fahrt weiter zu unserer ersten Unterkunft auf 4’300m. Wir genossen den wunderschoenen Abend mit fotografieren der unzaehligen Flamingos und einer fantastischen Abendstimmung.
Wunderschoene Lagune Colorado Sobald die Sonne untergegangen war, wurde uns jedoch bewusst, wie kalt die Nacht auf dieser Hoehe werden wuerde und wir waren zum ersten Mal sehr dankbar, dass Annemarie und Wendl beim Packen auch an uns gedacht hatten und uns die Thermounterwaesche aus der Schweiz mitgebracht haben:-) So fielen wir muede in unsere steinharten und eisig kalten Betten und verbrachten die Nacht ohne gross zu schlafen...

Eigentlich wollten wir am naechsten Tag um 7 Uhr aufbrechen. Leider sprang jedoch unser Fahrzeug nicht mehr an und so verging eine ganze Weile, bis wir endlich losfahren konnten. 15 Minuten spaeter, wir hatten soeben einen versteinerten Baum bewundert, machte unser Auto erneut keinen Wank.
Autoreparatur Nach einem weiteren Versuch und etwas "anschieben" sprang der Wagen dann wieder an, um dann etwas spaeter weit abgelegen von der naechsten Zivilisation zwischen grossen Sandduenen wieder stillzustehen. Nach ca. 1 Stunde Reparatur und einigen misslungenen Startversuchen (wir hatten uns schon richtig Sorgen gemacht, wie wir aus dieser Wueste wieder rauskommen ohne Auto) sprang der Jeep dann zum Glueck doch wieder an und wir erreichten unser Salzhotel am Rande des "Salar de Uyuni". Trotz allem war der Tag sehr interessant und mit den Lagunen, den abwechslungsreichen Hochebenen, den Steinen in allen Variationen und Farben sowie dem rauchenden Vulkan (Oellague) unvergesslich.
Am 15. Maerz verliessen wir unser Salzhotel (das ganze Haus sowie alle Einrichtungen sind aus Salz hergestellt) frueh am Morgen, um den Sonnenaufgang auf dem "Salar de Uyuni" bestaunen zu koennen.
Sonnenaufgang auf dem Salar de Uyuni Was uns hier erwartete, ist unbeschreiblich: eine Flaeche von ueber 10'000km2 aus glitzerndem, schneeweissem Salz lag uns zu Fuessen. Inmitten dieser Salzwueste liegt eine Insel voll mit riesigen Kakteen. Nachdem wir unzaehlige Fotos geschossen hatten, besuchten wir auf dem Weg nach Uyuni noch das "original" Salzhotel, welches sich inmitten der Salzwueste befindet, doch aus Umweltschutzgruenden geschlossen werden musste. In Uyuni angekommen, organisierten wir die Weiterfahrt und entschlossen uns, noch am selben Abend den Nachtzug nach Oruro zu nehmen und am naechsten morgen mit dem Bus nach La Paz zu reisen. Der Zug war ziemlich angenehm und so konnten wir uns alle auf der Fahrt etwas erhohlen.

La Paz Auch La Paz brachte uns von Anfang an zum Staunen. Boliviens Hauptstadt liegt in einem Talkessel. Es ist, als wie man die Klippen hinabstürzen würde, wenn man vom 4’000m hohen Altiplano in die 500m tiefer gelegene Stadt hinunterfährt. Der Ausblick war atemberaubend. Mit dem Velo hier herunterzuflitzen wäre bestimmt ein Erlebnis... Interessant ist auch zu wissen, dass die armen Leute auf dem hoechsten Punkt, also auf ca. 4’000m wohnen, die Reichsten aber im Talkessel, also auf ca. 3’000m. Grund: Je tiefer man wohnt, desto besser ist das Klima und desto weniger windig ist die Umgebung...(Der Temperaturunterschied betraegt ca. 10 Grad!!!)
Das Staedtchen Coroico, welches wir auf der sogenannten "Todesstrasse" erreichten, besuchten wir am 19. Maerz. Die Strasse traegt diesen Namen, da sie nur ca. 2.50m breit ist (z.T. aber auch viel weniger), nur aus Geroell besteht und die Klippen auf der Seite bis zu 600m senkrecht ins Tal stuerzen (natuerlich ohne Absperrung oder Gelaender)... Als der Beifahrer zwischendurch aussteigen musste, um dem Fahrer zu zeigen, wie nahe er bereits am Abgrund stand, wurden auch wir etwas unruhiger...

Mit der Fahrt nach Copacabana ging unsere Reise weiter. Dies ist ein Wahlfahrtsort, wo ueber Ostern (also genau dann als wir vor Ort waren) sehr viele Menschen hinpilgern. Wir benutzten diesen Ort als Ausgangspunkt, um mit dem Schiff ueber den Titikaka-See auf die "Isla del Sol" weiter zu fahren. Dort bestaunten wir die unglaublichen Bauwerke der Inkas und genossen die Aussicht von ueber 4’000m auf den Titikaka-See.
Inkaterrassen Am Abend gab es einen wunderschoenen Sonnenuntergang ueber dem See und wir schliefen wunderbar in unserer "Eco-Lodge".
Am naechsten Tag war die Weiterreise nach Peru angesagt. Mit einem vollgestopften Minibus wurden wir zur bolivisch-peruanischen Grenze gefahren, von wo wir dann bis nach Puno durch wunderbare Landschaften mit vielen Tieren, kleinen Doerfchen und schoenen Felsen fuhren.

einheimisches Paar:-) In Puno verbrachten wir nur einen Tag, jedoch mit einem sehr interessanten Ausflug: Wir besichtigten die schwimmenden, von Menschen gebauten Inseln (Uros). Der Aufbau dieser Inseln ist genau so einfach, wie das Leben hier. Die Inseln sind aus unzaehligen Lagen von Schilf gebaut und es werden laufend neue Lagen draufgelegt, damit die Insel bestehen bleiben. Auch die Haeuschen sind sehr einfach und nur aus natuerlichen Materialien gebaut. Saemtliche Stoffe, die die Leute zum Leben brauchen, werden aus dem Titikaka-See gewonnen.

Anschliessend fuehrte uns unser Weg mit dem Inka-Express (Bus, 10h) weiter nach Cusco. Da wir diesmal nicht einfach einen Linienbus gebucht hatten, konnten wir auf der Fahrt verschiedene Ruinen, Kirchen, Aussichtspunkte sowie auch Maerkte besuchen. Somit wurde die Reise sehr angenehm und sie kam uns auch nicht so lange vor. Einzig Wendl hatte heute etwas Muehe… Als am Morgen der Wecker klingelte, kam er fast nicht aus dem Bett. Wir wussten nicht was los war, bis Annamarie auffiel, dass er anstelle der Magentabletten waehrend der Nacht zwei!!! Schlaftabletten geschluckt hatte… Na ja, shit happens!

gemeinsames Fondue-Essen In Cusco organisierten wir den Ausflug nach Machupicchu, was sich als nicht ganz einfach herausstellen sollte. Nach langem hin und her schafften wir’s, noch vier Plaetze im Zug zu ergattern. Zum Abschluss dieses Tages fanden wir ein Schweizer-Restaurant und assen ein feines Fondue…
So starteten wir also am naechsten Tag fruehmorgens die Fahrt mit dem Zug nach Aquas Calientes (ca. 4.5h), dem Ort am Fusse des Machupicchus.

Machupicchu, einfach atemberaubend Dort angekommen, erwartete uns auch schon unser Guide und erzaehlte uns waehrend dem Besuch sehr Interessantes ueber diese fantastische, vergangene Inkastadt und wir erfuhren auch viel ueber die Geheimnisse und was noch alles unter dem Boden verborgen liegt. Nach einem erholsamen Thermalbad fielen wir gluecklich aber muede ins Bett.

Weiter ging es dann nach Ollataytambo, von wo aus wir das heilige Tal der Inkas auf der Rueckreise nach Cusco besuchten. Leider war uns das Wetter am Morgen nicht gut gesinnt. Es regnete und stuermte, sodass wir die Ruinen von Ollataytambo nur kurz besichtigen konnten. Ruinen begegneten uns aber auf Schritt und Tritt durchs ganze heilige Tal. Wir besuchten eine einheimische Familie und erfuhren, wie sie dort leben und wohnen. In der einheimischen Brauerei degustierten wir das original Maisbier und ein zweites, suesses (da werden dem Maisbier Himbeeren und Zuckersirup beigefuegt). Nach dem Besuch einer Toepferei sowie des beruehmten Marktes in Pisac ging es zurueck nach Cusco. Auf dem Weg hatten wir noch einen Zusammenstoss mit einem "Peruanischen Tuk Tuk", welcher aber zum Glueck glimpflich verlief.

So verlief die Zeit wie im Fluge und schon bestiegen wir das Flugzeug nach Lima. Von hier aus entschieden wir uns, noch gemeinsam nach Paracas zu fahren, wo wir die Ballestas Islands besuchten (auch bekannt unter "kleine Galapagos").
Brutstaette der Seeloewen Hier erwarteten uns tausende von Voegeln, Pinguine, Delphine und auch Seeloewen. Unglaublich eindruecklich diese riesigen Mengen von Tieren! Doch einer der Hoehepunkte stand noch auf dem Programm: Die bekannten Nasca-Linien.
So begaben wir uns am morgen des 2. April zum kleinen Flughafen in Nasca, schauten einen Film ueber die mysterioese Gegend und warteten auf unseren kleinen Flieger (4-plaetzer...). Wir waren ganz gespannt und voller Erwartungen ging es in die Luft. Start zu den Nasca-Linien Kaum 5 Minuten geflogen, konnten wir auch schon die ersten Linien-Bilder sehen und wir waren ganz begeistert! Nur leider war der Flug doch etwas zu unruhig und so konnte Annamarie den Ueberflug nicht voll geniessen...

Alles hat ein Ende… Und so ging die gemeinsame Zeit mit Peach's Eltern schon wieder dem Ende entgegen. Die beiden sind am 3.April von Lima zurueck in die Schweiz geflogen. Wir konnten eine wunderbare, sehr eindrueckliche Zeit zusammen erleben und haben die vier Wochen sehr genossen.

Unsere Reise wird uns nun weiter in den Norden von Peru und dann nach Ecuador (inkl. Galapagos) bringen. Wir freuen uns sehr auf dieses spannende Gebiet und wuenschen Euch allen eine schoene Fruehlingszeit!

Liebe Gruesse und bis bald,

Daniela und Peach